Nachhaltigkeit und Bildung für Nachhaltige Entwicklung

von | Dez 20, 2023

Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen bedeutender gesellschaftlicher Herausforderungen – von der Digitalisierung, bis hin zum Klimawandel. Für Museen, Bibliotheken und andere Kultureinrichtungen bietet sich die einzigartige Gelegenheit, an der Schnittstelle zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine aktive Rolle in der Förderung von Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) zu spielen.

Rückgriff auf das Tutzinger Manifest

Das Tutzinger Manifest der Kulturpolitischen Gesellschaft aus dem Jahr 2001 hat bereits früh die Bedeutung von Kultureinrichtungen in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft hervorgehoben. Es betont die Rolle dieser Einrichtungen als Orte, an denen Ideen, Visionen und lebenswichtige Erfahrungen durch Symbole, Rituale und Praktiken lebendig werden. Diese Rolle ist für das Gelingen der Agenda 21 (entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm mit konkreten Handlungsempfehlungen für das 21. Jahrhundert, das 1992 von der UN verabschiedet wurde) unerlässlich, um individuelle Freiheitsentfaltung für heutige und zukünftige Generationen zu sichern.

Konfrontation mit dem Wandel

Kultureinrichtungen stehen an der Frontlinie der gesellschaftlichen Wandlungsprozesse, die insbesondere junge Generationen betreffen. Diese Veränderungen, wie beispielsweise der Klimawandel, verlangen nach einer kritischen Auseinandersetzung und aktiven Beteiligung. Die jungen Menschen, oft als „Generation Greta“ bezeichnet, fordern eine radikale Wende in Politik und Gesellschaft, was auch von Museen und Bildungseinrichtungen ein Umdenken erfordert.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Museen und Kultureinrichtungen

BNE in Museen und Kultureinrichtungen geht über traditionelle Bildungsansätze hinaus. Es umfasst die Integration von hochwertiger Bildung mit dem Ziel, eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu fördern. Kultureinrichtungen werden zu Orten des transformativen Lernens, wo Besuchende und Mitarbeitende durch kritische Reflexion und partizipative Formate zu Gestalter:innen einer zukunftsfähigen Welt werden.

Schlüsselaspekte von BNE in Museen:

  • Integration von Gegenwartsfragen: Kultureinrichtungen können ihre Sammlungen und Geschichten mit aktuellen Themen wie den SDGs verbinden.
  • Transformatives Lernen: Kultureinrichtungen fördern durch ihre Angebote die Entwicklung von Urteils- und Gestaltungskompetenzen.
  • Demokratische Öffnungsprozesse: Barrierefreiheit, Inklusion und Diversität sind entscheidend, um BNE für alle zugänglich zu machen.
  • Nachhaltige Bildungslandschaft: Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen erweitern die Reichweite und Nachhaltigkeit von BNE.
  • Whole-Institution-Approach: Ein ganzheitlicher Ansatz, der Programm, Personal und Publikum einschließt, ist für den Erfolg von BNE entscheidend.

Museen und Kultureinrichtungen haben eine Schlüsselrolle in der Förderung von Nachhaltigkeit und BNE. Durch ihre einzigartige Positionierung können sie Partizipation ermöglichen und  zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Dies erfordert ein Umdenken und eine Neuausrichtung ihrer Programme, Strategien und Bildungsansätze. Das Ziel ist es, nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren und zum Handeln zu motivieren.